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Arbeitsgemeinschaft
Spina Bifida und Hydrocephalus e.V. | Selbsthilfe seit 1966

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Therapie bei Normaldruckhydrozephalus

Kann man NPH heilen?

Der Normaldruckhydrozephalus ist nicht heilbar, er ist allerdings mit diverse Methoden erfolgreich behandelbar, sodass die Symptome deutlich verbessert werden können. Eine weitestgehende Erholung von der Symptomatik ist besonders wahrscheinlich, wenn die Erkrankung früh diagnostiziert wird und die Therapie bis zu zwei Jahren nach Auftritt der Erkrankung beginnt. Voraussetzung für eine gute Erholung ist, dass die Demenz nicht zu weit fortgeschritten ist und keine Durchblutungsstörungen im Gehirn vorliegen. Eine frühzeitige Diagnose ist für die Therapie daher besonders wichtig.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei NPH?

Aktuell ist die erfolgreiche Behandlung der Symptome eines Normaldruckhydrozephalus nur durch einen operativen Eingriff zu erreichen. Eine wirksame medikamentöse Behandlung ist bisher nicht bekannt.

Bei einem sogenannten „kommunizierenden“ Hydrozephalus sind alle Hirnkammern ohne Blockaden miteinander verbunden. In dem Fall besteht die operative Therapie in der Implantation eines Ableitungssystems (Shunt). Bei der Shuntoperation handelt es sich um eine etablierte Standardbehandlung, die als sicher und hilfreich gilt, wenn es um die Verbesserung der Symptome eines NPH geht.

Liegt eine Blockade der Hirnwasserzirkulation vor, handelt es sich um einen „nicht-kommunizierenden“ Hydrozephalus. In diesem Fall kommt ein endoskopischer Eingriff in Frage, mit dem die Neurochirurgin / der Neurochirurg die Blockade entfernt beziehungsweise umgangen wird. Blockaden können zum Beispiel Zysten oder Tumore sein. In Ausnahmefällen stellt diese sogenannte Endoskopische Third Ventrikulostomie (ETV) eine Behandlungsalternative dar. Bei der Ventrikulostomie handelt es sich um die Eröffnung der dritten Hirnkammer (auch Ventrikel genannt) durch den Ventrikelboden, damit ein Kreislauf um die Blockade herum geschaffen werden kann. So kann das Hirnwasser abfließen. Insgesamt gibt es vier Hirnventrikel. Der dritte Hirnventrikel befindet sich im Zwischenhirn.

Shuntoperation

Bei der Shuntoperation handelt es sich um einen relativ kleinen Eingriff. Die Risiken von Operation und Narkose sind grundsätzlich als relativ gering einzustufen, können aber je nach Alter und Nebenerkrankungen größer sein. Die Operation wird immer unter Vollnarkose der Patientin / des Patienten durchgeführt und dauert unter normalen Umständen etwa eine Stunde.

Bei der Shuntoperation wird ein Ableitungssystem implantiert, welches das überschüssige Hirnwasser aus dem Gehirn über ein Schlauchsystem trägt. Das Ableitungssystem besteht aus dem Hirnkatheter, einem Reservoir, dem sogenannten Hydrozephalus-Ventil und einem ableitenden Katheter. Diese Ableitung kann in eine andere Körperhöhle gelegt werden. Der Schlauch zum Ableiten des Hirnnervenwassers wird dafür unter der Haut verlegt und führt zu keiner Beeinträchtigung im täglichen Leben. Für den Eingriff werden drei bis vier Hautschnitte benötigt.

Die Ableitung in den Bauchraum wird in der Medizin als ventrikulo-peritonealer Shunt bezeichnet. Dies ist die am häufigsten durchgeführte Shuntoperation. Eine weitere Ableitungsart ist der ventrikulo-atriale Shunt aus dem Kopf in den rechten Herzvorhof. Der sogenannte lumbo-peritoneale Shunt ermöglicht die Ableitung vom Rückenmarkskanal in die Bauchhöhle. Die freie Bauchhöhle eignet sich besonders als Ableitungsraum, da hier besonders große Mengen Hirnwasser aufgenommen werden können.