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Arbeitsgemeinschaft
Spina Bifida und Hydrocephalus e.V. | Selbsthilfe seit 1966

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Studien und Untersuchungen zu Normaldruckhydrozephalus

Laut der Normaldruckhydrozephalus (NPH) Leitlinie für Diagnostik und Therapie in der Neurologie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) gibt es zur Thematik des NPH zu wenige evidenzbasierte Daten und keine randomisierten placebokontrollierten Studien.

Randomisierte kontrollierte Studien sind in der medizinischen Forschung das beste Studiendesign, um eine eindeutige Aussage zu erhalten oder eine Ursache oder den Effekt einer Behandlung, Nebenwirkungen oder Komplikationen zu belegen. Bei dieser Art der Studie werden die Versuchspersonen zufällig (randomisiert) in zwei oder mehrere Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe (Versuchsgruppe) erhält die zu untersuchende Therapie (z.B. ein Medikament), die andere Gruppe (Kontrollgruppe) erhält ein Placebo oder eine Vergleichstherapie oder gar nichts.

Wegen der nicht eindeutigen Datenlage gibt es die Leitlinie, aus der die wichtigsten Untersuchungsergebnisse über NPH, seine Diagnostik sowie Therapie hervorgehen.

Aktuelles aus der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Patienten mit gesichertem Normaldruckhydrozephalus profitieren mehrheitlich von der Versorgung mit einem Shunt-System zur dauerhaften Liquorableitung, so die Leitlinie der DGN. Sechs Monate nach der Shuntimplantation berichten 96% eine objektive Besserung, 83% zeigen eine objektive Gangverbesserung (time walk test), heißt es weiter.

Beim diagnostischen Standardtest, dem Liquorablassversuch mit 30 – 50 ml, zeigen Untersuchungen mit wiederholten Ganganalysen 1 bis 72 Stunden nach der Liquorpunktion, dass die größte Verbesserung nach 24 bis 48 Stunden zu erwarten sei. (Schniepp et al., 2016)

Laut einer weiteren Untersuchung vermindere ein höheres Lebensalter nicht die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung des Normaldruckhydrozephalus. (Halperin et al., 2015)

Die Ergebnisse einer Untersuchung von 2016 zeigen, dass das Ausmaß der Marklageveränderungen im MRT oder die Ventrikelweite sowie die Dauer der Symptome nicht den Therapieerfolg der Shuntoperation voraussagen. (Williams et al., 2016)

In einer Metaanalyse von 2016 mit über 23 Studien und 1059 Patienten wurde eine Verbesserung der Gangstörung, der neurogenen Blasenstörung und der kognitiven Defizite durch die Behandlung aufgezeigt. (Peterson et al., 2016)

Quelle: Paulus W., Krauss JK. (geteilte Erstautorenschaft) et al. S1-Leitlinie Normaldruckhydrozephalus. 2018. In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 25.11.2020)

Weitere Untersuchungen

Anfang der 90er Jahre gab es in Starnberg eine Tür-zu-Tür-Untersuchung. Die Untersuchung ergab eine Prävalenz von 0,41 % bei den über 65-jährigen Personen der Befragung. (C. Trinkwalder et al., 1995, Starnberg Trial on Epidemiology of Parkinsonism and Hypertension in the Elderly. Prevalence of Parkinson’s Disease and Related Disorders Assessed by a Door-to-Door Survey of Inhabitants Older Than 65 Years. Arch. Neurol. 52, S. 1017-1022)